Kubas Lebensstandard
Trotz der Probleme liegt der Lebensstandard in Kuba laut dem
Human Development Index in den entsprechenden Bereichen noch
deutlich über dem fast aller lateinamerikanischen Länder
sowie Russlands und der Volksrepublik China.
Kuba hat im Vergleich zum Rest Lateinmerikas und teilweise
auch zur restlichen Welt eine niedrige Kindersterblichkeitsrate,
hohe Lebenserwartung und wenig Analphabetismus. Allerdings
hatte das vorrevolutionäre Kuba in fast all diesen Bereichen
schon sehr gute Werte. In anderen Bereichen stagnierte das
Wohlstandswachstum sogar oder fiel relativ hinter anderen
lateinamerikanische Länder zurück (Telekommunikation,
Automobilversorgung, Elektrizitäts- und Nahrungsmittel
Versorgung).
Zwar wird offiziell jedem Kubaner kostenlose Schulbildung
und Gesundheitsfürsorge gewährt, doch werden diese
Versprechen wegen mangelhafter Sachausstattung nicht immer
angemessen verwirklicht.
Noch immer sind viele Konsumgüter rationiert und selbst
mit den Lebensmittelkarten oft nicht verfügbar.
Auf Kuba hat sich desweiteren eine Klassengesellschaft herausgebildet.
Die beste Versorgung mit Wohnungen, Nahrung und Luxusartikeln
ist den Parteikadern vorbehalten.
Darunter sorgt der Staat durch seine Entlohnung für soziale
Differenzierungen; am besten werden Polizisten bezahlt.
Weitaus stärker wirkt jedoch der Zugang zu Devisen vor
allem über Tourismus und Verwandte in den USA. Durch
den hohen Schwarzmarktwert des Dollars sind selbst Trinkgelder
lukrativer als staatlich bezahlte Arzt- oder Lehrerstellen
(rund 8 Dollar im Monat). Armut ist auf Kuba nicht verschwunden.
Die Löhne und vor allem die Renten gelten für die
Masse der Kubaner als sehr gering, so dass sie meisten sich
bemühen müssen, im informellen Sektor etwas dazu
zu verdienen oder aus der Produktion ihrer Betriebe abzugreifen.
Neben dem Staat betreibt auch die Kirche ein soziales Netz
im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Soziale Hilfe ausserhalb
des Staates wird jedoch nicht gern gesehen und möglichst
unterbunden.
Ausnahmen gelten nur für die politische Entwicklungshilfe
der zahlreichen Solidaritätsvereine ausserhalb Kubas,
welche bereit sind, sich dem Staat unterzuordnen. Auch bei
staatlicher Entwicklungshilfe ist das Regime wählerisch;
als die EU Castro allzu heftig für seine Menschenrechtsverletzungen
kritisierte, strich er die Finanzhilfen der EU für die
Bevölkerung. (wp)
Quellen:
Text wp
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Urlaub in Kuba (Cuba) ~ Karibik Insel im Atlantik (Golf
von Mexiko). In Havanna, Zigarren, Land und Leute erleben! |
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