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Wirtschaft in Kuba

Kuba zählt zu den letzten bestehenden sozialistischen Volkswirtschaften. Nach dem Ende der UdSSR kam es mit dem Wegfall des wichtigsten Handelspartners Kubas 1991 zu einer ökonomischen Krise (genannt período especial en época de paz = besondere Periode in Friedenszeiten; kurz: período especial/Sonderperiode), die bis heute andauert. Der Ostblock hatte Kubas landwirtschaftliche Produkte über dem Marktpreis gekauft und Finanzhilfen geleistet, allein die UDSSR zahlte zuletzt 5 Milliarden Dollar jährlich (zum Vergleich: das heutige Bruttosozialprodukt Kubas liegt in einer Grössenordnung von etwa 30 Milliarden Dollar jährlich).

Wegen der grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten war der US-Dollar ab 1993 offizielles Zahlungsmittel neben dem Peso, doch seit dem 08. November 2004 ist der US-Dollar durch den Peso Convertible ersetzt.

Die desolate Wirtschaftslage zwang die Regierung zu marktwirtschaftlichen Reformen, um die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Es entstand neben der ineffizienten Planwirtschaft eine zweiter produktiverer Wirtschafsbereich mit marktwirtschaftlichen Elementen. Erstmals wurde kleine innovative Familien- und Einpersonenbetriebe zugelassen, einige Staatsbetriebe wurde nach betriebswirtschaftlichen Erkenntnissen geführt und Bauern durften einen Teil ihrer produzierten Waren selbst verkaufen. Um schnell an ausländisches Kapital heranzukommen und die Standortvorteile als relatives Billiglohnland auszunutzen erlaubte die Regierung sogar ausländischen Unternehmen auf Kuba zu investieren, tlw. als Joint-Ventures mit Staatsunternehmen. Kritiker werfen der Regierung vor, damit einen Ausverkauf des Landes zu betreiben.

Die ausländischen Unternehmen dürfen sich ihre Mitarbeiter allerdings nicht selbst aussuchen, vielmehr werden diese ihnen vom Staat zugewiesen. Deren Löhne sind für die Regierung eine willkommene Einkommensquelle. Die ausländischen Arbeitgeber müssen den Lohn ihrer kubanischen Mitarbeiter nämlich in Dollar an die Regierung zahlen, welche dann den - nach dem völlig utopischen amtlichen Kurs - umgerechneten Betrag in Pesos ausbezahlt. Auf diese Weise behält die Regierung 95% des Lohnes ein. Trotz hoher Strafen blüht auch der Schwarzmarkt, da er die Bedürfnisse der Einwohnern besser befriedigt als die Planwirtschaft.

Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erholte sich seit der Wirtschaftskrise von 1993 (0,7%) auf 3% im Jahre 2004. Die Produktion hat aber immer noch nicht den Stand des kalten Krieges wieder erreicht. Kubas Aussenhandelsbilanz ist stark negativ, das Land muss mehr Güter importieren als es exportieren kann.

Aufgrund einer hohen Staatsverschuldung, einer sehr schlechten Zahlungsmoral und mangelhafter Bonitätseinschätzung hat Kuba keinen Zugang zu langfristigen Investitionskrediten auf den Weltfinanzmärkten, sondern muss sich Gelder mit niedrigen Laufzeiten zu hohen Zinsen (bis zu 20%) leihen.

In der Landwirtschaft ist der Zucker, immer noch Cash crop und Devisenbringer Nummer eins, gefolgt vom Tabakanbau. Die Zuckerproduktion sank jedoch von 9 Millionen Tonnen vor der Revolution auf den heutigen Tiefststand von 2,5 Millionen Tonnen. Inzwischen gewinnt die Nickelproduktion an Bedeutung, hier wirken sich die aktuell hohen Stahlpreise günstig aus. Noch immer müssen Lebensmittel importiert werden.

Wie viele andere Entwicklungsländer versucht Kuba über den Tourismus an Devisen und höhere Staatseinnahmen zu kommen. Viele Konsumgüter, Restaurants, Strände und Hotels sind inzwischen nur noch Touristen vorbehalten. Damit einher ging auch eine rasante Ausbreitung der Prostitution. Individualtourismus und enger Kontakt zur Bevölkerung werden möglichst unterbunden.

Kuba besitzt eine hochentwickelte Biotechnologie und hat als erstes Land der Welt Impfstoffe gegen Meningitis B, Meningitis C und Hepatitis B entwickelt.(Länderinformationen). Die Biotechnologie hat in der Landwirtschaft aus Mangel an Energie sowie synthetischen Düngern und Pflanzenbehandlungsmitteln biologische Anbaumethoden gefördert. Eine ebenfalls hoch entwickelte Pharmaindustrie vermarktet weltweit relativ zahlreiche kubanische Patente auf Medikamente.

Eine weitere Stütze der Volkswirtschaft sind die umfangreichen Geldsendungen der exilkubanischen Gemeinden in den USA an ihre Familienangehörigen (etwa 900 Millionen Dollar pro Jahr). Die Einnahmen daraus sind ungefähr so gross wie die aus dem Tourismussektor.

Seit Juli 1960 besteht eine umfassende Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade seitens der USA gegen Kuba, offiziell als Handelsembargo bezeichnet, das in verschiedener Hinsicht gegen das Völkerrecht verstösst...

  • es wurde nicht durch die UNO ratifiziert, sondern wird vielmehr regelmässig beinahe einstimmig von der UN-Vollversammlung verurteilt
  • es erstreckt sich (entgegen der UN-Charta) auch auf Nahrungsmittel und Medikamente
  • es bedroht auch Nicht-US-Bürger mit Strafen der US-Gerichtsbarkeit.

Dennoch sind die USA der zehntwichtigste Handelspartner und die kubanische Regierung muss jährlich Nahrungsmittel im Wert einer halben Milliarde Dollar aus dem Land importieren um die Versorgung ihrer Bevölkerung zu gewährleisten. (wp)

Quellen:
Text wp




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